Warum ist das so? – Mathematische Fragen stellen und argumentieren lernen

Masterstudierende der PH Freiburg zu Besuch in den Klassen 7b und 7c

Mit der simplen Frage „Wie viele Teiler hat die Zahl 10.000?“ sahen sich Schülerinnen und Schüler der Klassen 7b und 7c von Frau Beck an zwei Tagen in ihrem Mathematikunterricht konfrontiert. Klar: hätte man eine passende Formel zur Hand, würde man das Ergebnis sofort bestimmen können. Aber darum ging es in diesem Fall gar nicht. Vielmehr sollten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekommen, eigene Strategien zu entwickeln, um dieses Problem selbst lösen zu können.

Recht fix wurden auch von einigen Gruppen die ersten Teiler gefunden – doch dann kam die Herausforderung: „Haben wir alle?“ „Wie viele sind es denn?“ und: „Wie können wir sicher sein, dass wir alle gefunden haben?“.

Unterstützt wurden sie dabei von Mathematikstudierenden eines Masterseminars der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Im Rahmen dieses Seminars haben sich die Studierenden unter Anleitung von Prof. Dr. Lars Holzäpfel umfassend mit der Aufgabe befasst und sich so auf die unterrichtliche Situation vorbereitet – so konnten sie die Schülerinnen und Schüler bei ihren Denk- und Arbeitsprozessen intensiv begleiten.

„Nur eine einzige Aufgabe für eine ganze Doppelstunde?“ – Ja! Genau darum ging es: Wer sich mit Mathematik beschäftigt, weiß, worauf es hier ankommt und wie intensiv man sich mit einer noch so simplen Fragestellung befassen kann: Hier geht es nicht wirklich um das Ergebnis, sondern um das Verstehen. Durch die Argumentations- und Kommunikationsprozesse zwischen den Lernenden, bei denen sie sich gegenseitig mit Argumenten überzeugen und dabei geeignete Darstellungen wählen, gehen sie den Dingen auf den Grund. Dies führt zu einer tiefen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und fordert die Lernenden heraus, gründlicher nachzudenken. An diesem Punkt werden Qualitätskriterien für guten Mathematikunterricht wie sie vom Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) kürzlich formuliert wurden, sichtbar: Da geht es u.a. um kognitive Aktivierung, Verstehensorientierung und Kommunikationsförderung – genau dies wurde in diesem Unterricht sichtbar.

Für die Schülerinnen und Schüler war das ein spannender, herausfordernder und kurzweiliger Unterricht mit Einblicken in die Mathematik als eine Disziplin, in der man nicht nur auf Ergebnisse abzielt, sondern in der man insbesondere argumentiert, begründet, kommuniziert – und rundum Spaß haben kann!

Es war für alle ein Gewinn: Für die Schülerinnen und Schüler wie auch für die Studierenden boten sich reichhaltige Lerngelegenheiten!

Nicht zuletzt: Die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler und auch die Lernbegleitung durch die Studierenden werden wissenschaftlich ausgewertet – hier arbeiten aktuell zwei Studierende an ihren Masterarbeiten. Und letztlich fließen diese unterrichtspraktischen Erkenntnisse und Aufzeichnungen in die Konzeption von Lehrkräftefortbildungen ein, die aktuell im Rahmen des QuaMath-Projektes (www.quamath.dzlm.de) entwickelt werden.

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