Interview mit der Schauspielerin Carina Wiese

Stell Dir vor, Du sagst Deine Meinung und wirst vom Abitur ausgeschlossen…

Das erlebte eine Abiturklasse 1956 in der noch jungen DDR, weil ihnen konterrevolutionäres Verhalten und damit Staatsverrat vorgeworfen wurde.

Was im Film “Das schweigende Klassenzimmer” eindrücklich verarbeitet wurde, berührte die Basiskurse Deutsch der K2 mehr als manch anderer Unterrichtsgegenstand.

Im Anschluss hatten sie die außergewöhnliche Gelegenheit, die Schauspielerin Carina Wiese bei einem Video-Call in einer entspannten Atmosphäre zu ihren Erfahrungen beim Dreh und mit dem Thema zu befragen.

Das Besondere war in diesem Fall, dass Carina Wiese für ihre Rolle aus ihren eigenen Erfahrungen schöpfen konnte, da sie als junge Frau in der ehemaligen DDR aufgewachsen war.

Die Klasse von damals, nachdem sie in den Westen geflohen waren. Bild: Spiegel online

So erfuhren die Schüler*innen, dass ein Gefühl der Verfolgung durch die Stasi alltäglich war und die Geschichte, die der Film erzählt, durchaus eine reale Erfahrung war und viele Familien durch eine Flucht in den Westen getrennt wurden, so auch ihre eigene. Klar wurde allen, dass Schauspielerei viel mit eigenen Emotionen zu tun hat, so dass Carina Wiese beim ersten Lesen des Drehbuchs so bewegt war, dass sie “geheult und geheult” hat. Aus historischer Sicht bedauerte sie, dass im Film nicht die starken Frauen der damaligen Zeit deutlicher herausgearbeitet wurden.

Beachtenswert bei den Arbeiten zum Film war, so die Schauspielerin, dass hauptsächlich an realen Schauplätzen gedreht werden konnte, welche die Zeit gut illustrieren, so beispielweise in Eisenhüttenstadt, einer 1950 gebauten sozialistischen Planstadt, die 1953 bis 1961 „Stalinstadt“ hieß. Lediglich einige Szenen wurden in den Außenkulissen in Studio Babelsberg gefilmt.

Viele ihrer Antworten waren bereichernd, weil sie den Schüler*innen zu einigen Themen eine andere Perspektive aufzeigen konnte. Authentizität lohnt sich.

Ein kleines Stück deutscher Geschichte auf der Leinwand – bereichert durch die Innensicht von Carina Wiese – das bleibt in Erinnerung.

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